Georges Brassens !
Ein Chanson-Abend

 

 

 
  • Premiere :
    27. September 2005
    Schauspielhaus Kiel

    mit:

    David Allers
    -Gesang

    Marko Gebbert
    - Gitarre , Blech, Percussion

    Joachim Roth
    -Kontrabass

    Ture Rückwardt
    -Gitarre , Banjo, musikalische Leitung

 
 

  • Georges Brassens
 

Kritik aus den Kieler Nachrichten 29.September 2005

Amour Anarchie

Kiel – Plastikpalme, Bastschirm, Badelatschen. Während draußen die ersten Herbstschauer niederprasselten, strahlte die vollbesetzte Reihe 17 des Schauspielhauses im warmen Licht des ewigen Sommers an der französischen Mittelmeerküste. Dort in der Hafenstadt Sète nämlich wurde er geboren, Georges Brassens, der eigentliche Star der vom Centre Culturel Français de Kiel unterstützen Veranstaltung.

Als bekennender Brassens-Fan sang sich David Allers – mit Bart und Wuschelhaaren, zerrissenen Jeans und offenem Hemd ganz Gestalt gewordenes Laisser-faire – durch einen abwechslungsreichen Querschnitt aus dem Lebenswerk des legendären Chansoniers (1921 -1981), der mit seinen zotigen, ironischen, sozialkritischen und zuweilen derb-aggressiven Balladen Anhänger aus allen Schichten der französischen Gesellschaft gewinnen konnte. Satten Rückenwind dafür bekam der Schauspieler von einer exquisiten Band, bestehend aus Ture Rückwardt (Gitarre, Banjo), Joachim Roth (Kontrabass) und Schauspielkollege Marko Gebbert (Rhythmusgitarre, Blech, Percussion).
Das locker gebundene dramaturgische Korsett für den hinreißenden Abend war die Biografie Brassens': Beginnend mit der jugendlichen Hymne auf den Nonkonformismus (La mauvaise reputation) und den Erfahrungen mit der käuflichen Liebe später in Paris (Le mauvais sujet repenti), weiter über die Zeit als Zwangsarbeiter in Deutschland (Pauvre Martin) und seine Beziehung zu Jeanne Le Bonnier und ihrem Mann, bei denen er nach dem Krieg eine Bleibe fand (Chanson pour l'auvergnat), schließlich hin zu den ersten erfolgreichen öffentlichen Auftritten in einem Pariser Kabarett 1952, die ihn zum Star machen sollten (Le pornographe). Am Ende seines Lebens stand der (nicht erfüllte) Wunsch, am Strand von Sète bestattet zu werden (Supplique pour être enterré à la plage de Sète).

Ture Rückwardt als musikalischer Leiter hat die traditionellen Brassens-Arrangements deutlich aufgepeppt und unter anderem Stimmen für Blech und Percussion dazukomponiert. Damit verlieh er den Liedern einen mitunter ungewöhnlichen, aber durchaus farbintensiven Anstrich. Wir hörten ein wenig Klezmer, Polka oder New-Orleans-Jazz und staunten über Folk Rock und Bluegrass-Elemente. So entwickelt der Abend einen eigenständigen Zauber, musikalisch hochklassig, aber voller Leichtigkeit und nie ohne Augenzwinkern. Dabei zeigte sich Allers mit fein justierter Eitelkeit als charmant-witziger Unterhalter, stimmlich auf dem Punkt und den Anforderungen der nicht selten hochartifiziellen Sprache durchaus gerecht werdend.

Über zwei Stunden berauschte ein bestens aufgelegtes Ensemble sich und das Publikum mit den großen Themen des Georges Brassens. Wobei man keineswegs frankophil sein musste, um den Chansons und Anekdoten über Anarchismus, Liebe, Freundschaft und Tod inhaltlich zu folgen. In launiger Moderation ging Allers auf die Geschichten der Lieder ein, einige Chansons wurden sogar auf Deutsch gesungen und es gab tatsächlich ein französisch-deutsches Doppel mit Allers und Gebbert. Merci!

Weitere Vorstellungen: Mi. 05. und Mi. 17. Oktober jew. 21 Uhr, Karten unter Telefon 0431/901- 901, www.theater-kiel.de

Von Thomas Richter

 

Kiel4Kiel 29.September 2005

Chansons von Georges Brassens mit David Allers

Bis auf die letzte Treppenstufe besetzt war das Foyer des Schauspielhauses in der Holtenauer Straße. Viele wollten miterleben, wie David Allers seine schon vom Superhit bekannte große Musikalität in den Dienst des französischen Chansons stellt. Das begeisterte Publikum erlebte einen rasanten und mitreißenden Abend mit großartiger Musik und viel Information über Georges Brassens, den französischen Autor von Chansons voller beißendem Witz, schamlosem Nonkonformismus und voller Poesie. Einen großen Anteil am Erfolg hatten Ture Rückwardt, Joachim Roth und Marko Gebbert, die nicht nur auf erstaunlich vielen Instrumenten für eine großartige musikalische Begleitung sorgten, sondern auch mit Gesang in die Vorstellung eingriffen.
Die Stimmung im Schauspielhaus-Foyer ist schon nach wenigen Liedern kurz vorm Kochen. Dabei gibt es neben viel Musik in den von David Allers gekonnt vorgetragenen Zwischentexten auch umfassende und unterhaltsame Informationen über den Lebensweg von Georges Brassens. Von der Jugend in der südfranzösischen Provinz über den Aufbruch in die Metropole Paris, vom Arbeitsdienst bei Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus über ein Leben im Untergrund bei der menschenfreundlichen Jeanne bis zum Durchbruch des eigenwilligen Individualisten Brassens im Pariser Musikleben spannt David Allers den Bogen. Wer die meist auf Französisch gesungenen Stücke nicht verstehen kann, erfährt zwischen den Liedern genug, um den Inhalt erfassen zu können.

Ganz anders geht es im musikalischen Teil zu, nämlich durchaus mal roh und dreckig. Da bricht sich die Lust an eigenwilligen Rhythmen und schrägen Tönen Bahn, wenn die Chansons mit einer derartigen Kraft Fahrt aufnehmen, dass die Stimmung minütlich steigt. Ture Rückwardt entlockt der Gitarre wunderbare Töne und kann doch auch in seinen packenden Soli das Banjo ganz kratzig und verlebt klingen lassen. Mit seinem glänzenden Französisch und seinen schauspielerischen Möglichkeiten kann David Allers aber auch ruhigere Stücke wie "Mourir pour des idées" oder "Chanson pour l'Auvergnat" so gestalten, dass die Spannung im Raum förmlich greifbar wird. Gelegenheit für Joachim Roth mit seinem "monströsen" Kontrabass den Gesang besonders athmosphärisch zu begleiten. Marko Gebbert schließlich ersetzt mit unzähligen Instrumenten auf einem halben Quadratmeter ein ganzes Orchester und sorgt in "Dans l'eau de la claire fontaine" im Wechselgesang mit David Allers für komödiantische Momente!

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am
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mit:
David Allers - Gesang

Marko Gebbert - Gitarre, Tuba, Posaune, Percussion

Joachim Roth -Kontrabass

Ture Rückwardt -Gitarre , Banjo, musikalische Leitung
 


 
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